Einige Liedermacher fielen in meine "Entwicklungszeiten". Jeans, Parka, lange Haare, ein Konzertsaal, der keiner war und den ich heute so ohne weiteres nicht mehr betreten würde. Alles sitzt und der Guru steht, nur eine Stufe höher, meist allein mit seiner Gitarre. Sieht aus wie Jesus und hat, so das damalige Bullettin seiner Plattenfirma, "lange meditiert". Und gesoffen und gekifft. Doch das sagte man damals nicht so, jedenfalls nicht so offen. Lieder, über die da, die in das Büro gehen und eigentlich schon tot sind. Eine ganz eigene Philosophie. Jahrzehnte später (diese Zeilen könnten auch aus "Stand by me" stammen) taucht er plötzlich wieder auf, ohne Jesusbart, im Hintergrund auf den Touren von Jürgen von der Lippe und macht Späßchen. Na ja, denke ich, der muss ja auch Geld verdienen. Und legt an einem anderen Tag ein gutes Konzert hin, one man - one guitar, und ich denke: unprätentiös. Und habe das Gefühl, das diese Liedermacher richtig gute Projektionsflächen waren. Und höre dann einfach mal wieder hin und entdecke, dass da Songs sind, die mir auch heute noch was taugen. Ist wahrscheinlich wieder "Entwicklungszeit". Oder schlimmer: war eigentlich nie weg, hab's nur nicht gemerkt. Ein Leben wie Mario Hené.
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