Donnerstag, 19. November 2009

Liza Marklund (Krimi I)

wolf_2_small Endlich vorbei, diese schnöden Krimizeiten, diese Whodunnits á la Agatha Christie, wo der Detektiv am Ende etwas aus der Tasche zog, das der Leser bisher noch nicht kannte und das nun die Lösung sein sollte. Kein Mitraten. Ver-raten - hat sie uns. Schluss!

Der moderne Kriminalroman kommt anders daher und das schon seit den 70igern. Gesellschaftskritik, bessere Figurenzeichnung, raffiniertere Plots, viele davon ersichtlich vom Kinofilm beeinflusst, manche auf einen Verkauf der Filmrechte schielend, einige zu offensichtlich. Nun gut.

Und dann immer wieder - gerade in skandinavischen Krimis - Beschreibungen und Szenen, die man dort als alter Krimihase nicht erwartet. Und gleichzeitig der Grund dafür sind, dass ich immer noch Kriminalromane lese. Irgendwann einmal, wenn meine Sammlung von Szenen und Beschreibungen aus diesen Büchern groß genug ist, möchte ich eine Lesung machen. Inhalt: Szenen vom Rande des Kriminalromans, Szenen, bei denen ein Verweilen sich lohnt, die aber nicht zur Aufklärung des Verbrechens beitragen. Szenen wie diese aus Der rote Wolf:

>> Annika betrat das Wohnzimmer und atmete auf. Wenn die Kinder im Bett waren, fiel eine zentnerschwere Last von ihren Schultern. Sie musste nicht mehr wie eine Verrückte rennen, aber langsamer zu werden bedeutete auch, eingeholt zu werden. Die Gedanken kehrten zurück, und sie nahm die Leere wieder wahr. Die Wohnung wurde zu einer Wüste, in der sie rastlos umherirrte, zu einem Gefängnis mit Stukkaturen und Paneelwänden. <<

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